Aktien
▪ Die langfristig erwartbaren nominellen Aktienrenditen haben sich aufgrund der letztjährigen
Bewertungsrückgänge und dem gestiegenen Inflationsniveau auf ein attraktives Maß von zirka
8 % pro Jahr erhöht. Auch nach Abzug der Inflation lassen sich etwa 5 % p. a. real erwarten.
▪ Bei einer wirtschaftlichen Abschwächung bietet sich ein taktisches Untergewicht in Aktien an, um
im Jahresverlauf günstig aufstocken zu können.
▪ 2023 sollten Qualitäts- und Dividendenaktien das Portfolio stabilisieren. Im Jahresverlauf sehen wir
Chancen bei Qualitätswachstumswerten zu vernünftigen Bewertungen.
▪ Asiatische Aktien schwächelten 2022 und im bisherigen Jahresverlauf 2023. Sie bieten sich als Beimischung an. Gleiches gilt für Aktien aus Segmenten mit Sonderkonjunktur, z. B. Infrastruktur,
erneuerbare Energien und Zukunftsmetalle.

Anleihen
▪ Investments in Anleihen bieten nach einem historisch schwachem Jahr 2022 wieder Chancen.
▪ Aufgrund der inversen Zinsstrukturkurve finden wir kurzlaufende Staatsanleihen der entwickelten
Länder interessant.
▪ Die höchsten Renditen im Anleihesegment bieten vor allem Hochzins- und Schwellenländeranleihen,
solange es zu keiner tiefen Rezession oder einem sehr starken US-Dollar kommt.
▪ Um sich für eine Rezession zu wappnen, sind Staatsanleihen aus den USA und Deutschland
eine Alternative.

Rohstoffe
▪ Für Gold und Silber sind wir sehr positiv gestimmt. Insbesondere Gold profitiert von Ängsten rund um
das Finanzsystem und dürfte sich auch in Hinblick auf die bevorstehende Zinspause in den USA gut
entwickeln. Der Silberpreis wird mittelfristig von einer zunehmenden Nachfrage durch den Ausbau
der erneuerbaren Energien unterstützt, kann zwischendurch aber erheblich schwanken.
▪ Die weltweit zunehmende Ölnachfrage, jüngste Förderkürzungen und über viele Jahre zu geringe
Investitionen in die Förderung werden steigende Ölpreise nach sich ziehen.
▪ Langfristig sollte die steigende Nachfrage nach Spezial- und Industriemetallen (Lithium, Kupfer,
Nickel, seltene Erden) aufgrund des nachhaltigen Umbaus der Wirtschaft und dem Ausbau
erneuerbarer Energien auch zu steigenden Preisen bei den Rohstoffen und den Minenaktien führen.

Währungen
▪ Der US-Dollar hat sich seit Jahresstart 2023 im Vergleich zum Euro nur wenig verändert. Ausgehend von
knapp 1,07 USD/EUR verlor der Greenback -0,9 % auf 1,08 USD/EUR per 31. März. Viele Marktteilnehmer
rechnen damit, dass die US-Notenbank nur noch einen Zinsschritt vollziehen wird, bevor es zu einer
Pause kommt. Die EZB wird dagegen noch öfter die Zinsen erhöhen müssen, um die hartnäckige Inflation
in der Eurozone zu bekämpfen. Dadurch würde sich die Zinsdifferenz verringern.
▪ Für das zweite Quartal erwarten wir einen weiter schwächeren USD gegenüber dem Euro. Wir gehen von
einer Handelsspanne von 1,05 bis 1,15 USD/EUR aus. Nur im Falle einer tiefen Rezession erscheint ein
wesentlich stärkerer US-Dollar realistisch.
▪ Strukturell steht der US-Dollar vor Schwierigkeiten. Bei der Bezahlung von Rohstoffen, insbesondere
Rohöl aus dem Nahen Osten oder Metallen aus Südamerika, wird der chinesische Yuan immer mehr zur
Konkurrenz. Dadurch dürfte sich der USD über die nächsten Jahre zu wichtigen Handelspartner-währungen
abschwächen. Inwieweit das jedoch zu einem schwächeren USD zum Euro führt, ist fraglich.
▪ Wir empfehlen, ca. 50 % des Portfolios in Euro, 30 % in US-Dollar und den Rest diversifiziert über
Hartwährungen (japanischer Yen, Schweizer Franken) und Schwellenländerwährungen zu investieren.

Immobilien
▪ Offene Immobilienfonds (OIF) legten 2023 im ersten Quartal um +0,4 % zu.
▪ Am Immobilienmarkt zeigen sich erste Warnsignale: Die langjährigen Preissteigerungen, vor allem bei
Wohnimmobilien, haben ihren Höhepunkt überschritten. Zum ersten Mal seit Jahren fällt z. B. der
deutsche Hauspreisindex. Auch der US-Immobilienmarkt zeigt Preisrückgänge.
▪ Immobilienfonds haben sowohl die Zinswende als auch die Preisrückgänge am Immobilienmarkt gut
gemeistert. Höhere inflationsindexierte Mieten versprechen höhere Erträge als im Niedriginflationsumfeld.
▪ Mittelfristig dürften Anleihen bei Renditen um die 2-4 % wieder eine Alternative zu OIF darstellen, deren
erwarteter Ertrag bei 2-3 % liegt. Wir erwarten bei Anleihen aber eine höhere Volatilität als bei
Immobilieninvestments.

Rechtliche Hinweise
Diese Informationen stellen keine Anlageberatung dar und sind auch nicht als solche aufzufassen. Allein verbindliche Grundlage eines Kaufs von Anteilen an offenen Investmentvermögen sind die jeweiligen Basisinformationsblätter (BIB), und die Verkaufsprospekte. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse können erheblich von den vergangenen Ergebnissen abweichen. Die Prüfung der Geeignetheit von Investmentfonds für Privatanleger hat allein durch den Vermittler zu erfolgen. Der Beitrag wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit vorliegender Informationen kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die aus der Verwendung der zur Verfügung gestellten Informationen resultieren.